Krankenkassen – Wissenswertes rund um die An-, Um- und Abmeldung
Die Krankenkassen sind in Deutschland wichtige Institutionen innerhalb des Gesundheitssystems. Die Versicherungspflicht sorgt zudem dafür, dass alle Bürgerinnen und Bürger krankenversichert sind. Die medizinische Versorgung scheitert somit nicht am fehlenden Geld, schließlich kommt die Krankenkasse für die Kosten auf. Dass es sich dabei um eine große Errungenschaft handelt, wird insbesondere im internationalen Vergleich deutlich. Die Anmeldung, Ummeldung und Abmeldung bei der Krankenkasse sollten genauer unter die Lupe genommen werden, damit man richtig handeln kann.
Inhaltsverzeichnis
Die Krankenversicherungspflicht in Deutschland
Wer sich mit der Krankenversicherung in Deutschland befasst, stößt zunächst auf die entsprechende Versicherungspflicht. Diese besagt, dass Menschen mit Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland Mitglieder einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung sein müssen. All diejenigen, die nicht krankenversichert sind, sollten sich daher unbedingt um eine Krankenversicherung kümmern. Dazu können sie mit einer Krankenversicherung in Kontakt treten und die Modalitäten einer Rückkehr erörtern.
Menschen, die nicht krankenversichert sind und somit gegen die allgemeine Krankenversicherungspflicht verstoßen, machen sich dadurch nicht strafbar. Sie müssen aber mit Konsequenzen rechnen. So kann die Rückkehr in die Krankenversicherung mit hohen Kosten verbunden sein. Außerdem kann es bei der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen Probleme geben.
Das Konzept der gesetzlichen und privaten Krankenkassen
Das System der Krankenkassen in Deutschland sieht einerseits gesetzliche Krankenversicherungen und andererseits private Krankenversicherungen vor. Beide Varianten dienen der Krankenversicherungspflicht, haben aber unterschiedliche Ansätze und Zielgruppen. Das verdeutlichen die folgenden Ausführungen:
- Gesetzliche KrankenversicherungDie gesetzliche Krankenversicherung ist ein zentrales Element des deutschen Gesundheitssystems und des deutschen Sozialversicherungssystems. Wer nicht als versicherungsfrei gilt, ist grundsätzlich verpflichtend über die GKV versichert. Aber auch diejenigen, die die Voraussetzungen für die Aufnahme in der privaten Krankenversicherung erfüllen, können sich freiwillig über die GKV versichern. Die Abrechnung erfolgt über die Krankenkasse und basiert auf dem einheitlichen Bewertungsmaßstab.
- Private KrankenversicherungIn Deutschland existieren zahlreiche private Krankenversicherungen, die Menschen aufnehmen, die in der GKV nicht pflichtversichert sind. Diese können als Privatversicherte vielfach in den Genuss bestimmter Vorteile kommen, müssen aber teils hohe Beiträge zahlen und zudem mitunter in Vorleistung gehen.
Diese Unterlagen braucht man für die Krankenkassen-Anmeldung
Wer sich bei einer Krankenkasse anmelden möchte, sollte die Versicherungspflicht beherzigen und sich daher umgehend um eine Krankenversicherung kümmern. Im Zuge der Anmeldung sind in der Regel die folgenden Dinge vorzulegen:
- Personalausweis
- ausgefüllter Antrag
- gegebenenfalls Bankverbindung
- gegebenenfalls Immatrikulationsbescheinigung
- gegebenenfalls Rentenbescheid
- gegebenenfalls Einkommensteuerbescheid
Situationen, die eine Ummeldung bei der Krankenkasse erfordern
Krankenversicherte sind als Mitglieder ihrer Krankenkasse zuweilen auch in einer Situation, die eine Ummeldung erforderlich macht. Dabei stellt sich zunächst die Frage, wann man sich bei der Krankenkasse ummelden muss. Passend dazu gibt es nachfolgend eine beispielhafte Übersicht:
- Umzug
- Namensänderung
- veränderte Arbeitssituation
Wenn sich die Lebensumstände ändern, muss die Krankenkasse zeitnah informiert werden. Das kann schriftlich, telefonisch oder auch teilweise online erfolgen.
Das sind die typischen Leistungen der Krankenkassen
Als Versicherte/r muss man monatlich Beiträge zur Krankenversicherung zahlen. Dabei stellt sich die Frage, was man im Gegenzug bekommt. Abgesehen davon, dass man so die Versicherungspflicht erfüllt, hat man auch Anspruch auf die folgenden Leistungen:
- ärztliche Behandlungen
- zahnärztliche Behandlungen
- psychotherapeutische Behandlungen
- Versorgung mit Heil-, Hilfs-, Verbands- und Arzneimitteln
- Krankenhausbehandlungen
- häusliche Krankenpflege
- medizinische Rehabilitationsleistungen
Checkliste: So funktioniert ein Krankenkassenwechsel
In Deutschland gilt zwar eine allgemeine Krankenversicherungspflicht, aber man kann sich frei entscheiden, bei welcher Krankenkasse man sich versichert. So kommt es immer wieder vor, dass Menschen die Krankenversicherung wechseln möchten. Die folgende Checkliste zeigt die dazu erforderlichen Schritte auf:
- Krankenkassen vergleichen
- neue Krankenkasse auswählen
- Beitrittsantrag bei der neuen Krankenkasse stellen
Der Wechsel der Krankenversicherung ist denkbar einfach und erfordert noch nicht einmal die Kündigung der alten Krankenversicherung. Dafür sorgt der Wechselservice der neuen Krankenkasse. Da es zahlreiche Krankenkassen gibt, hat man allerdings die Qual der Wahl und sollte bei der Auswahl der richtigen Krankenversicherung mit Bedacht vorgehen. Passend dazu gibt es nachfolgend fünf kurze Tipps:
- Nehmen Sie Kontakt mit der Krankenversicherung auf, um einen ersten persönlichen Eindruck zu gewinnen!
- Recherchieren Sie nach Erfahrungen mit der betreffenden Krankenversicherung!
- Ergründen Sie das Leistungsspektrum der Krankenkasse!
- Befassen Sie sich mit den Wahltarifen, Bonusprogrammen und Zusatzleistungen der verschiedenen Krankenversicherungen!
- Achten Sie auf den Zusatzbeitragssatz!
FAQs
Wer kann Mitglied einer privaten Krankenversicherung werden?
Mitglied einer privaten Krankenversicherung können Personen werden, die nicht der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung unterliegen. Dazu gehören Selbstständige, Beamte und Arbeitnehmer mit einem Einkommen oberhalb der Versicherungspflichtgrenze. Auch bestimmte Berufsgruppen wie Studenten, Ärzte im Praktikum und Künstler können eine private Krankenversicherung wählen.
Welche Vorteile bietet eine private Krankenversicherung?
Eine private Krankenversicherung bietet mehrere Vorteile und ermöglicht individuelle Versorgungsoptionen, die an die Bedürfnisse des Versicherten angepasst werden können. Privatversicherte profitieren oft von kürzeren Wartezeiten und haben Zugang zu einem erweiterten Netzwerk von Ärzten und Krankenhäusern. Zudem bieten private Krankenversicherungen oft einen höheren Komfort mit besseren Unterkünften und Ausstattungen. Zusätzliche Leistungen wie Zahnversicherung, alternative Heilmethoden und erweiterte Vorsorgeuntersuchungen sind ebenfalls häufig in den Leistungsumfang der privaten Krankenversicherung eingeschlossen.
Warum sollte man im Zweifelsfall in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben?
Im Zweifelsfall kann es sinnvoll sein, in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu bleiben, da sie eine soziale Absicherung bietet, unabhängig von Einkommen oder Gesundheitszustand. Außerdem ist der Wechsel von der privaten Krankenversicherung (PKV) in die GKV nicht immer möglich oder mit bestimmten Voraussetzungen verbunden. Die Beiträge in der GKV richten sich nach dem Einkommen und sind somit für viele Menschen erschwinglich. Zudem können bei Bedarf auch Familienangehörige kostenfrei mitversichert werden, was eine finanzielle Entlastung bedeuten kann.
Wann muss man sich bei der Krankenkasse ummelden?
Eine Ummeldung bei der Krankenkasse ist erforderlich, wenn sich bestimmte persönliche Veränderungen ergeben, die Auswirkungen auf die Krankenversicherung haben. Dazu gehören beispielsweise ein Wohnortwechsel, ein Wechsel des Beschäftigungsverhältnisses, eine Änderung des Einkommens oder Familienstandes. Es ist ratsam, die Ummeldung zeitnah vorzunehmen, um einen nahtlosen Versicherungsschutz zu gewährleisten.
Wie kann man zurück in die gesetzliche Krankenkasse wechseln?
Es gibt verschiedene Wege, um zurück in die gesetzliche Krankenkasse (GKV) zu wechseln. Wenn man als privat versicherter Arbeitnehmer oder Selbstständiger unter die Versicherungspflichtgrenze fällt, kann man einen Antrag auf Aufnahme in die GKV stellen. Bei Arbeitslosigkeit wird man automatisch in die GKV aufgenommen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich über die Familienversicherung als nicht erwerbstätiges Familienmitglied in der GKV zu versichern.